Donnerstag, 23. Oktober 2014

Do it yourself: Wohnzimmertisch





Hallo zusammen,

mich hat das Do-it-yourself-Fieber gepackt: Nachdem meine Suche nach einem neuen Wohnzimmertisch nicht sonderlich von Erfolg gekrönt war, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, eines der letzten schönen Wochenenden im Oktober sinnvoll zu nutzen und mir einen ganz eigenen Wonzimmertisch zu bauen. Nachdem sich meine Schwester ein total cooles Bett aus Paletten gebaut hat, lag die Idee nahe, der gewöhnlichen Euro-Palette in recycelter Form ein neues Leben als Couchtisch zu schenken. In meiner Do-it-yourself Anleitung zeige ich euch, wie das relativ einfach geht und vielleicht werdert ihr ja inspiriert ganz gewöhnliche Dinge wiederzuverwerten, aufzumotzen und daraus etwas Schönes zu gestalten.
Viel Spaß beim Anschauen oder Nachbauen!

Schritt für Schritt von der Palette zum Tisch!

Was ihr braucht:
  • 2 Euro Paletten
  • je nach Höhe, die euer Tisch bekommen soll, Klötze die ihr zwischen den Paletten anbringt (wie bei meinem Beispiel)
  • Füße für den Tisch; in  meinem Fall habe ich mich für Rollen entschieden. Zwei Rollen haben Stopper, zwei sind frei drehbar. So kann man den Tisch feststellen, damit er nicht gleich wegrollt, wenn man dagegen stößt.
  • Circa 3 - 5 Liter Farbe. Das Holz der Euro-Palette saugt sehr viel Farbe, daher habe ich für das erste Mal Streichen knapp 3 Liter Farbe benötigt. Für das zweite Mal drüber streichen braucht man dann erheblich weniger. Ich bin insgesamt mit circa 3,5 bis 4 Litern ausgekommen. Dazu einen Pinsel und eine Rolle zum Streichen.
  • Feilen oder Schleifpapier und im besten Fall eine Schleifmaschine
  • Pappe oder Folie zum Unterlegen, falls euer Boden nicht mit eingefärbt werden soll.
  • Eine Glasplatte als Tischplatte- das sieht schicker aus, man kann besser Sachen abstellen und das Holz ist geschützt. Dafür die Palette, die nach oben soll ausmessen (denn irgendwie weichen die Paletten immer ein bisschen vom Standardmaß 1200 x 800 mm ab) und einen Glas-Zuschnitt bestellen (entgraten und die Ecken abrunden lassen). Dicke circa 8 mm.
jetzt kann es losgehen :-)


Und so funktioniert es:

Schritt 1:
Als erstes müsst ihr Schleifen, Schleifen, Schleifen: Die Paletten sind nicht gerade ein Beispiel für feine Holzarbeit und oft ganz schön mitgenommen. Beim Kauf der Paletten am besten schon darauf achten, dass ihr nicht die aller ältesten Schätzchen erwischt. Nun müssen alle groben Ecken und Kanten sowie die Flächen auf den Paletten geschliffen werden. Das geht im Groben am einfachsten mit einer Schleifmaschine. Für die Zwischenräume und die Kanten, an die ihr mit der Maschine nicht hinkommt, am besten Schmirgelpapier oder Feilen verwenden. Hier ein kleiner Profi-Tipp von meinem Dad: Mit den Feilen immer nur in eine Richtung feilen (mit der Maserung!), so werden alle Kanten schön rund und weich.
Je ordentlicher ihr schleift, desto schöner lässt sich später die Farbe auftragen oder je nachdem wo es passt, kann man das Holz dann sogar natur lassen.


Schritt 2:
Ich habe mich dann fürs Streichen entschieden. Ab nun heißt es Entwarnung, denn das Schleifen und Feilen war eindeutig der zeitintensivste Schritt.
Ihr beginnt am besten mit der Unterseite der Paletten. Hier die ganzen Ecken und Kanten mit einem Pinsel vorstreichen. Dann die langen Unterseiten mit einer Streichrolle streichen. Wenn ihr fertig seid, kann man kurz abwarten und sich erholen bis es ewas angetrocknet ist. Dann die Palette vorsichtig umdrehen. Nun können die Seiten und die Oberfläche gestrichen werden.
Tricky: Ihr werdet ziemlich schnell merken, dass man oft gar nicht so schnell streichen kann, wie die Stirnseiten vom Holz an den Füßen der Palette (wo man die Baumringe sieht), die Farbe eingesaugt haben. Nicht verzagen, beim ersten Mal Streichen bildet ihr die Basis, und beim zweiten Mal drüber Streichen bleibt die Farbe dann auch da wo sie hin soll.
Zwischen dem ersten und zweiten Anstrich solltet ihr mindestens einen Tag vergehen lassen, da die Farbe zwar schnell einzieht aber doch etwas Zeit zum Trocknen braucht. Vorsichtig mit dem Finger auf die Farbe tupfen- am besten an einer Stelle die man nicht sofort sieht- um zu schauen wie nass die Farbe noch ist.


Schritt 3:
Wenn alles schön gestrichen ist, die Paletten nochmal gut austrocknen lassen. Dann könnt ihr euch an das Zusammenbauen aller Komponenten machen. In meinem Fall habe ich ja zwischen beiden Paletten noch Klötzchen für den Abstand verschraubt. Die Idee hatte mein Dad und so wird der Tisch zum einen etwas höher und zum anderen wirkt der Tisch dadurch etwas aufgelockert. Aber der eigenen Kreativität sind hier natürlich keine Grenzen gesetzt :-)
Ich habe also nun die Klötze auf die untere Palette gesetzt und dann beide Paletten mit den Klötzen mit Schrauben verbunden. Es ist gut wenn ihr noch etwas Farbe übrig habt, dann könnt ihr die Schrauben noch mit Farbe abdecken und sie fallen nicht so auf.


Am Ende wird der Tisch dann umgedreht und die Räder werden angeschraubt. Und so ist euer Tisch nun schon fast fertig.


Schritt 4:
Wenn alles gut getrocknet und verschraubt ist, könnt ihr euer Schätzchen ins heimische Wohnzimmer bringen. Ich habe den fertigen Tisch aber noch fast eine Woche austrocknen bzw. ausdünsten lassen, denn die Farbe riecht noch ewtas stark am Anfang.
Für den Transport am besten noch zwei starke Freunde oder Väter mobiliseren, denn Paletten sind ziemlich schwere Biester.
Wenn ihr euren Tisch in der Wohung habt, könnt ihr die Glasplatte auflegen. Ich habe hier noch im Baumarkt so kleine Gummi-Nüppchen besorgt, die man als Rutsch-Schutz (lustiges Wort) auf den Tisch kleben kann, bevor das Glas drauf kommt. Kleine Unebenheiten werden dadurch auch ausgeglichen. Im Baumarkt gibt es die in transparent und da heißen sie "Lärmschutz" (kann man auch in Schubladen anbringen, damit die nicht so knallen beim Zumachen), funktionieren aber super auf Paletten-Tischen :-)

Schritt 5:
Endlich fertig! Jetzt könnt ihr euch entspannt zurück lehnen und euer neues Möbelstück bewundern!


Und an dieser Stelle noch ein ganz dickes Dankeschön an meinen Dad, der mir tatkräftig geholfen und mich mit vielen Handwerker-Tipps unterstützt hat! :-)